Baumriesen und Großzapfen - Auf der Jagd nach den Rekorden

August 2008
Teneriffa verbinden viele mit Massentourismus und Bausünden. Andere kennen das ruhige, landschaftlich
beeindruckende Teneriffa.
Angefangen mit der richtigen Wahl des Hotels kann ein Urlaub auch für einen Erholungssuchenden ein voller Erfolg
werden.
Mein Stammhotel steht auf der Spitze eines kleinen Vulkans, von dem aus man wahlweise einen herrlichen Blick
über Puerto de la Cruz, das Meer, die Steilküsten oder das Orotavatal bis hin zum Teide genießen kann.
Wichtig für den Ruhesuchenden: Zimmer immer mit Meerblick buchen!
 
   
Ein Berg exklusiv für die Hotelgäste                                                     Auch beim Relaxen Aussicht genießen!   
 
Schnell ist man vom Hotel aus auf der Straße, die in engen Windungen durch das Orotavatal hoch zum Teide führt.
Immer wieder hat man fantastische Aussichten auf die Stadt.
Auch das Hotel ist von weitem zu sehen - der rote Klecks auf dem rechten Hügel oberhalb der Stadt.
 
Aussicht auf das dicht besiedelte Orotava-Tal    
 
Oberhalb von Aquamansa erreicht man dann die Kiefernwälder. An heißen Tagen verströmt das Harz einen intensiven
Duft und man kann bei Windstille die Zapfen knacken hören.
Einen Zwischenstopp sollte man bei der "Piedra de la Rosa" einlegen, einer Steinrose aus Vulkangestein.
 
   
Blühender Unterwuchs im Kiefernwald                     eine Rose aus Stein   
 
Je höher man kommt, desto lichter wird der Kiefernwald, bis er auf einer Höhe von 2000 m ganz endet. Dann hat man
es aber auch schon geschafft: rechter Hand findet sich ein Besucherzentrum und gerade aus führt die Straße durch
eine Vulkanlandschaft mit marsianisch wirkenden Pflanzen.
 
Weithin sichtbares Markenzeichen Teneriffas: Der Teide!   
 
Fährt man weiter Richtung Südwesten am Pico Viejo vorbei, so findet man mitten in den Lavafeldern einzelne Kiefern 
und nach einigen Kilometern und sinkender Höhe beginnen wieder die Wälder. Die Baumgrenze verläuft in deutlich
größerer Höhe als im Norden.
Allerdings leiden in den Sommer- und Herbstmonaten die Kiefern unter der großen Trockenheit und fallen durch
gelbe Nadeln auf. 
 
   
"Lonely pine"                                                                                   gelbe Kiefern vor schwarzen Bergen 
 
Besonders im Süden und Westen kommt es häufig zu Waldbränden. Doch was für andere Bäume eine Katastrophe
bedeutet, hilft dieser Kiefer bei der natürlichen Verjüngung. Die lichtbedürftigen Keimlinge können sich gegen starken
Unterwuchs kaum durchsetzen und so helfen die Flammen, sich der lästigen Konkurrenz zu entledigen.
Die Altbäume hingegen nehmen keinen Schaden. Die dicke Borke und das Harz schützen gegen die Temperaturen
des Feuers. Sind Nadeln und Zweige verbrannt, so treibt die Kiefer neu aus, was oft lustige Baumbilder hervorbringt.
Hält man sich wieder Richtung Vilaflor kann man neben dem herrlichen Kiefernwald auch noch spektakuläre
Aussichten genießen.
 
    
Stamm- und Astausschlag nach Brand              Gomera und El Hierro in Sicht!   
 
Vilaflor ist Spaniens höchstgelegenes Dorf (ca. 1400 m). Trotzdem heißt es wieder von der Hochebene aus gesehen
abwärts fahren. Höhenängstliche haben hier Gelegenheit, ihre Ängste zu überwinden.
Die Kiefern am Rand der sich abwärts windenden Straße werden zunehmend höher und breiter.Kurz vor dem
Ortseingang trifft man auf die zwei größten Kiefern der Kanaren.
Aufgrund seines enormen Stammumfanges von über 9 m ist der "Pino Gordo" ein beliebtes Fotomotiv. Er ist über
45 m hoch und man kann sich bei großer Hitze in seinem Schatten gut erholen.
Schräg gegenüber findet man den Baum der "Liebenden", eine ebenfalls über 40 m hohe Kiefer, deren Hauptstämme
sich wie zwei Liebende umschlingen.
 
   
9 Leute umfassen einen Baum                                                           Die Liebenden wollte ich nicht stören
 
Um große Zapfen zu erbeuten muss man sich abseits der gängigen Verkehrsstraßen begeben. Am besten nutzt man
eine der zahlreichen Pisten. Zu den sich windenden Straßen kommt noch das Rückeln und Schaukeln hinzu. Doch
kann man wunderschöne Natur und tolle Aussichten entspannt genießen - solange kein Gegenverkehr zwingt, direkt 
am Abgrund zu fahren. 
 
   
Riesen-Bonsai voraus!                                                                      Das einsame Teneriffa   
 
Wenn man sich zu Fuß durch das wegelose Dickicht kämpft, empfindet man schnell die holprige Piste als Wohltat.  
Doch wenn man erfolgreich sein möchte, heißt es durchhalten. Und wenn man ein paar Streicheleinheiten braucht,
kann man ja mit einer jungen Kiefer kuscheln. Die Nadeln sind lang, weich - und manchmal harzig!
 
   
Zapfensafari                                                                                                                       30 cm lange Nadeln                                                                                                                       
 
Die Zapfen der Kanarischen Kiefer gehören nicht nur zu den größten der Welt, sondern sie sind auch sehr dekorativ.
In der Literatur und im Internet sind verschiedene Maximallängenangaben zu finden, meistens um die 20 cm.
Ob es der Instinkt war oder einfach nur das Glück - nach wenigen Suchgängen konnte ich bereits den Zapfen finden,
der fortan eine neue Benchmark geschaffen hatte. Den Zapfen und die Angaben sind zu finden in meinem Beitrag
"Die größten Kiefernzapfen".  
Nach dieser erfolgreichen Tour hatte ich mir ein erfrischendes Bad im Meer verdient. Wieder einmal über
Serpentinen ging es Richtung Los Christianos. Völlig überraschend entdeckte ich am Straßenrand dann noch eine
Attraktion: Den sicherlich lustigsten Baum, den ich je gesehen habe.
 
 
        
Kanarische Kiefernzapfen können sehr dekorativ sein                                          Baum mit Humor   
 
Vor meinem Abtauchen in die Welt der Touristen und Hotelhochburgen konnte ich mich noch an diesem spektakulären
Naturschauspiel erfreuen.
 
Wolkenfälle unweit von Playa de las Americas   
 
Fin